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Kurzdarstellung
Die vorliegende Auswahl versammelt Landauers in einem weiteren Sinne als kulturkritisch zu bezeichnenden Texte; dies
schließt Arbeiten zu Literatur und Kunst, zum Judentum, zur Kulturphilosophie, zur wilhelmischen Gesellschaft
und modernen Großstadtkultur ebenso ein wie grundsätzliche Aufsätze zum Anarchismus/Sozialismus.
Nach Meinung der Herausgeber sind dies, neben Landauers beeindruckendem Briefwechsel sowie seinen grundlegenden
Arbeiten "Skepsis und Mystik", "Die Revolution", "Aufruf zum Sozialismus", seinen Shakespeare-Studien
diejenigen Texte, die über den Tag hinaus Anspruch auf Geltung haben. Nicht mit aufgenommen wurden deshalb
auch Aufsätze, die in erster Linie Tagesereignissen bzw. politischen Organisationsfragen und Positionsbestimmungen
innerhalb der Arbeiterbewegung verhaftet sind und allein noch sozialgeschichtliches Interesse beanspruchen bzw.
der Landauer-Forschung dienen können.
Die Textauswahl ist chronologisch zusammengestellt, um Entwicklung und Kontinuität im Landauerschen Denken
im Ansatz zu illustrieren. Die einzelnen Texte sind jeweils mit einem Kommentar versehen, so daß die
zeitgeschichtlichen Bezüge deutlicher werden. Der Text selber wurde in der Schreibweise behutsam modernisiert,
ohne in die stilistischen Eigenarten Landauers einzugreifen.
Der Verlag hat sich zudem dankenswerter Weise dazu entschlossen, der Textauswahl
einige in den letzten Jahren entstandene Aufsätze über das Werk
Landauers mitaufzunehmen, um dem Leser zusätzliche Informationen
zu einzelnen Schwerpunkten (Nietzsche-Rezeption, Theaterarbeit, Literaturkritik,
das Verhältnis Romantik-Mystik-Anarchie) zu bieten und den Zugang
zu den Texten zu erleichtern. Außerdem wird auch eine Zusammenstellung
der von Landauer gehaltenen Vorträge wiedergegeben. Sie erlauben
Rückschlüsse auf die gesellschaftlichen Kontakte Landauers ebenso
wie auf die von ihm für bedeutsam gehaltenen Themen. Sie ergänzen
die umfangreiche Biographie in Stichworten somit in einem wichtigen Punkt.
Nachweise der jeweils ersten Veröffentlichung und die Kommentare
zu den Landauer-Texten befinden sich ebenfalls im Anhang.
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